Wo fang ich den heutigen Tag bloß an? Vielleicht damit, dass Mike am Morgen seine Koffer am Motorrad montiert hat und dann entsetzt festgestellt hat, dass seine Lenkertasche verschwunden ist! Wer macht denn so was! Harleyfahrer? Oder…, es liegt doch eher daran, dass man am Morgen noch nicht ganz wach ist, die Koffer an Bernd’s Motorrad und nicht am eigenen montiert. Und der hat keine Lenkertasche 😂! Oder damit, dass der Wegbeauftragte, der immer vorne dran ist, seine Kameraden vor anfliegendem Insekt, tieffliegenden Traktoren und Gegenwind bewahrt vom Wetterbeauftragten dankenswerterweise dann als „Schleppwalze“ tituliert wird 🙄, oder damit, dass es, obwohl der Klaus den ganzen Tag Pessimismus verbreitet hat, wieder nicht geregnet hat 😉? Keine Ahnung, also lasst uns mit der Tour beginnen.
Bei schönstem Sonnenschein starten wir um 9h in Ravascletto. Zunächst hinunter ins Tal umgeben von den Bergen der südlichen Dolomiten. Es geht durch die karnischen Alpen nach Westen. Kleine verschlafene, extrem kurvige Straßen, meist durch Hochwälder, an Almen vorbei und im Schatten der Bergriesen. Erster Stop ist die Sella di Razzo auf 1760m Höhe. Ein weiter Blick tut sich auf. Idylle pur, mit Alm, Kuh, Esel, Motorrad 😁!









Danach wieder über 1000 Kurven nach unten. Tanken. Haben wir gestern fast vergessen und dann wars schon eng beim Klaus. Fast wär er stehen geblieben! Der erste Espresso des Tages am Passo Cibiana. Danach der Passo Duran, der Passo Cerrado, der Passo Brocon. NEIN! Der nicht! Gesperrt. Das TomTom weiß es nicht 😠! Wir trösten uns mit Speck, Salami und Schinken 😇!










Und dann geht’s eh los mit dem Navi. Als wir in die Trentiner Ebene runter kommen und es zivilisierter wird, versagt das Ding. Wir haben das ja schon letztes Jahr in Frankreich erlebt. Sobald es in Städte geht wird der Motorradmode zur Provokation. Das Mistding schickt uns durch Minigassen mit Haarnadelkurven und über völlig abwegige Routen! Fast hätte ich es im nächsten Bach versenkt!!! Also dann. Du willst es so! Ausgemacht und Googlemaps rausgeholt!


Und schon sind wir in Santorsola im Relax Hotel angekommen! Und können uns bei einem Glaserl Wein oder einem Bierchen über den Tag freuen. Denn insgesamt wars dann doch genial 😁!

Ja a so a Gaude! Abgesehen von der aufschlussreichen Tourbeschreibung vom 7. September war schon der reißerische Tourtitel was für mein sensationslüsternesTourverfolgungsgemüt😄.
Bewertung: „gfalltma“!
Ein Motorradherz kommt hier auf unvergessene Erlebnisse, bei solch traumhaften Strecken, bildschönen Pässen, die nach jeder Kurve einen neuen Weitblick verschaffen, bei einer super Stimmung und anschließendem kulinarischem Gaumenkitzel!
Wünsche Euch weiterhin eindrucksvolle Blicke und eine gute Fahrt
Dies wünscht Euch aus Siena
Berthold
Wir haben inzwischen recherchiert daß das, was ein startender Jet hinter sich herzieht „Wirbelschleppe“ heißt und nicht „Schleppwalze“. Aber mit dieser späten Einsicht können wir beim Bernd jetzt leider auch keinen Boden mehr gutmachen.