Also ich für meinen Teil muss gestehen, noch nie in Ligurien – also im äußersten Nordwesten Italiens – gewesen zu sein. Und das war definitiv ein Fehler! Aber von Anfang an: Der Tag beginnt wie immer entspannt bei einem Frühstück, wir checken die Kommentare auf unseren Blog (wieder keine 😉) und erkundigen uns,weil wir ja eine gute Kinderstube genossen haben, über das Wohlbefinden der Mitfahrer: Alles gut, nur die üblichen Wehwehchen 😉. Max, unser Motorradvermieter hat geschrieben und uns Motorstörung an Klausens Motorrad beruhigt – kommt wohl öfter mal vor und könnte sich erledigen, wenn man die Maschine NICHT über den Seitenständer oder den Notaus abstellt. Macht der Klaus aber nicht, er nutzt nur immer den roten Schalter… und das ist der Notaus 😁 Nachdem das beherzigt wurde, waren die motorbedingten Stops heute sehr übersichtlich.

Also rauf aufs Moped und runter ans Meer (das hat schon was) von Imperia nach San Remo den südlichsten Punkt unserer Reise.
..und dann weiter ins Landesinnere Liguriens. Und an dieser Stelle ganz ausdrücklich und aufs deutlichste herausgestellt: Ein dickes, ganz dickes Lob an unseren Navigator! Wir hatten heute die bisher schönste Strecke.

Aber der Reihe nach – und das ist für Motorradfahrer durchaus „nachfahrenswert“: Es geht durchs Valle Argentina nach Montalto Ligure…

Es folgen der Passo del Conio, der Colle San Bartolomeo und der Colle di Nava. Es ist jetzt natürlich allen Nicht- Motorradfahrer schwer näher zu bringen, was an „Kurven fahren“ so besonders ist. Aber das Gefühl von der einen in die nächste Kurve zu schwingen ist vielleicht so ähnlich wie tanzen, oder für die Mountainbiker wie ein perfekter Flowtrail oder… ich lass es einfach 😉

Motorradfahren macht hungrig, also muss ein Boxenstopp her: Die „Villa Du Casotto“ war’s nicht, die wollte uns nicht – Gott sei Dank, denn sonst hätten wir uns nicht im Valle Corsaglia beim Restaurant „Nuova Giacobba“ gestärkt. Absolut empfehlenswert, aber dazu mehr von Bernd im allzeit beliebten Foodblog. Übrigens wurde Klaus dort von einem selbstständig aus unserer Wasserflasche knallenden Verschluss (das glaubt uns jetzt keiner) aus dem Mittagskoma gerissen. Der Verschluss wurde von Klaus im Reflex im Flug aus der Luft gepflückt. Das war zwar nicht elegant, aber lustig.

Unser Tagesziel führt uns über den Colle del‘Agnello nach Ponte Chianale und wir sind mit schmerzenden Hinterteilen (ich weiß gar nicht, wie John Wayne das früher gemacht hat) auch ziemlich kaputt, obwohl wir doch so durchtrainiert sind. 😇
Viele Kurven machen müde, ist die Erkenntnis des Tages. Und so verkriechen wir uns um 20.30 Uhr auf unsere Zimmer, träumen von kurvigen, engen Pässen mit kleinen Dörfern, die in einer sonnendurchfluteten italienischen Landschaft an Hügeln kleben und freuen uns auf morgen… Und jetzt: Schlaft gut, alle da draußen 😊










